Warum der Arbeitsplatz zunehmend zur Burnout-Falle wird
Immer öfter liest man von prominenten Sportlern oder Managern, die unter Burnout leiden und oft gibt es auch im eigenen Betrieb Beispiele für das Ausgebranntsein, mit dem Betroffene für Monate ihrem Arbeitsplatz fernbleiben. Wer nach den Gründen dafür sucht, stößt schnell auf die Annahme, dass der Arbeitsplatz selbst ein Grund ist, denn oft sind schon Positionen im mittleren Management mit so vielen Aufgabenbereichen versehen, dass eine Übersicht nur schwer zu bewahren ist und damit die Angst vor Fehlentscheidungen steigt.
Die Erwartungshaltung steigt
Früher wurde von Führungspersönlichkeiten erwartet, dass sie “schwarze Zahlen” schreiben und damit waren die Erwartungen erfüllt. Heute muss ein Vorgesetzter seine Mitarbeiter ordentlich führen und auch die Komplexität im Arbeitsalltag hat deutlich zugenommen. Viele verschiedene Aspekte müssen berücksichtigt werden und das führt dazu, dass Fehlentscheidungen schnell kostenintensive Probleme nach sich ziehen können. Dazu kommt die ständige Erreichbarkeit durch Handy und Email und das führt dazu, dass viele nicht mehr komplett abschalten können und die Arbeit sogar im Urlaub dabei ist. Nur verschiedene Einzelmaßnahmen können dazu führen, dass der Druck am Arbeitsplatz weniger wird und vor allem die Arbeitgeber müssen sich auf Umstellungen einlassen, wenn ihre Führungskräfte nicht ausbrennen sollen. Schutz vor Burnout – Maßnahmen vom Arbeitgeber heißen daher auch viele Programme, die schon seit Jahren in den großen Firmen laufen und der erste Schritt ist immer das Erfassen der Arbeitsbedingungen.
Die eigene Belastbarkeit wird überschätzt
“Andere schaffen das auch” – das ist meist die Kernaussage, wenn Burnout-Patienten gefragt werden, warum sie die Anzeichen so lange ignoriert haben. Dazu kommt, dass Burnout noch als Tabuthema gilt und damit eine zu geringe Belastbarkeit gleichgesetzt wird. Sogar bei internen Umfragen, die von Arbeitgebern zur Erfassung der derzeitigen Situation veranlasst werden, geben die Beschäftigten nur ungern zu, dass sie sich überlastet fühlen. Sie fürchten ein Ausleseverfahren, das für sie negative Folgen haben könnte und verschweigen daher ihre Probleme. Doch Belastbarkeit und Überlastung sind zwei verschiedene Dinge und ein Zuviel an Arbeit bedeutet auf keinen Fall, dass jemand nicht leistungsfähig und belastbar ist. Diesen Unterschied müssen Arbeitgeber mit Hilfe ihrer Betriebsräte aufklären und mit Informationsveranstaltungen dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter Fragen ehrlich beantworten und ihre Leistung realistisch einschätzen dürfen. Die Gesundheit von Führungspersonen und Mitarbeitern ist das Ziel von Arbeitsschutzmaßnahmen im Arbeitssicherheitsgesetz und von ihnen profitieren nicht nur die Unternehmer. Schließlich kann ein Unternehmen nach außen hin nur durch ausgeglichene und aktive Mitarbeiter optimal dargestellt werden und das ist für den Ruf jeder Firma unentbehrlich.