Ausbildung zum Börsenhändler
Der Börsenhändler ist kein Beruf, der sich mit einer festgelegten Ausbildung erlernen lässt. Vielmehr führen in diesem Fall viele Wege nach Rom und eine Ausbildung zum Bankkaufmann kann hier ebenso der richtige Grundstein sein wie ein Studium der Betriebswirtschaft. Einige lernen dann durch das Anlegen ihres eigenen Vermögens, wie an der Börse gearbeitet wird und andere besuchen Seminare um einen Einblick in die Welt der Finanzmärkte zu erhalten. Die ersten Einblicke in die Welt des Finanzmarkts sind für viele Studenten oder kaufmännische Angestellte Grund genug, sich mehr mit der faszinierenden Welt des Geldes auseinanderzusetzen, doch es gibt in Deutschland keine festen Vorschriften, was das Berufsbild des Börsenhändlers betrifft und so ist viel Eigeninitiative gefragt, wenn diese Tätigkeit der persönliche Traumberuf ist. In den letzten Jahren wurde auch die Bezeichnung Börsentrader immer beliebter, denn Börsentrader müssen keine Kunden finden, sondern sie arbeiten direkt mit Geld an der Börse. Wer hier Interesse hat, sollte sich genau informieren, welche Voraussetzungen und Risiken dieser Job birgt.
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Die Prüfung der Deutschen Börse
Wer sich Börsen- oder Wertpapierhändler nennen möchte, muss die Händlerprüfung bei der Deutschen Börse AG bestehen. Sie lässt sich allerdings nicht einfach ohne fundiertes Fachwissen erfolgreich absolvieren und dafür muss gründlich gelernt werden. Ohne das Ablegen dieser Prüfung erhält man aber keine Zulassung als Börsenhändler und sie ist Grundvoraussetzung für alle, die sich beruflich an der Börse einen Namen machen wollen.
Weiterbildungen führen zur Prüfungszulassung als Börsenhändler
Eine abgeschlossene Ausbildung zum Bankkaufmann oder ein erfolgreiches BWL-Studium sind noch keine Garanten dafür, dass man irgendwann die Zulassung als Börsenmakler erhält, denn die Händlerprüfung bei der Deutschen Börse lässt sich nicht aus dem Stehgreif bestehen. BWL-Studenten erhalten allerdings an verschiedenen Universitäten die Gelegenheit an einer speziellen Vorlesung teilzunehmen, an deren Ende eine Klausur steht, die zur Teilnahme an der Händlerprüfung der Deutschen Börse berechtigt. Bestehen sie diese Prüfung schon während ihres Studiums, so erhalten sie eine zusätzliche Qualifikation, die ihnen gute Chancen auf dem Parkett der Börse ermöglichen. Zur Händlerprüfung werden aber nicht nur BWL-Studenten zugelassen, sondern auch andere Personen, die sich beruflich mit dem Finanzwesen beschäftigen. Innerhalb der Prüfung ist dann Fachwissen aus folgenden Bereichen gefragt:
• Umfassende Kenntnisse über das deutsche Börsenrecht
• Kenntnisse über die Preisbildung und die Abwicklung von Börsengeschäften
• Kenntnisse über die einzelnen Börsensegmente
• Kenntnis des Xetra- Marktmodells
• Grundlagen von Terminmarktprodukten
Die Kosten für die Prüfung belaufen sich auf ca. 200.- Euro und über das Lerncenter der Deutschen Börse AG können sich die Teilnehmer zur Prüfung anmelden.
Ausbildungen über Institute und Finanzdienstleister
Neben einer selbstbestimmten Ausbildung, die auch über das Lerncenter der Deutsche Börse erfolgen kann, gibt es auch eine weitere Möglichkeit für die Ausbildung zum Börsenmakler. Finanzdienstleister suchen regelmäßig Nachwuchs und Angestellte können hier in der Regel ihren Arbeitsplatz mit der Ausbildung verknüpfen. Wie in fast allen Branchen gibt es seriöse Anbieter, denen man vertrauen kann und andere, die zwar viel versprechen, aber nur wenig halten. Natürlich kennen angehende Börsenmakler Webseiten oder andere informative Internetseiten zum Thema Tagesgeld schon vor ihrer Ausbildung, doch nur wenn am Ende die offizielle Prüfung zum Börsenhändler bestanden werden konnte, war die gesamte Aus- oder Weiterbildung wirklich erfolgreich. Leider gibt es viele Anbieter, die versprechen ihre “Auszubildenden” mit einem Zertifikat zu belohnen, doch hier muss genau recherchiert werden, denn die meisten Dokumente sind reine Teilnahmebescheinigungen, die nicht mit der Händlerprüfung der Börse gleichzusetzen sind. Vor allem online werben einige Anbieter mit blumigen Webseiten, hinter denen sich Kurse mit monatlichen Gebühren von gern mehr als 500.- Euro verstecken. Eine solide Weiterbildung zum Börsenmakler wird in diesen Fällen nur selten geboten und nur die offizielle Händlerprüfung berechtigt zum gewerblichen Handeln an der Börse.